Sturzenegger Ladina

Ladina
Sturzenegger
Selbständige Rechtsanwältin/Mutter
1970
Pontresina
ledig, Mutter einer Tocher
Region Maloja
FDP
Grossratsstellvertreterin seit 2010


Haben Sie ein Lebensmotto, wenn ja welches?
Wer nach vorne sehen will, darf nicht nach hinten denken.

In welchem Umfeld bewegen Sie sich:
Als alleinerziehende Mutter und selbständige Anwältin stellt jeder Tag eine Herausforderung und ein Balanceakt dar. Somit bewege ich mich in der Unternehmerwelt mit einer grossen Verantwortung als Familienernährerin und als Mutter.

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:
Dank meinem Beruf und meinen Lebenserfahrungen kann ich mich für die Anliegen, die mir und der Region am Herzen liegen, im Grossen Rat zielgerichtet einbringen.

Was möchten Sie als Grossrätin bzw. Grossratsstellvertreterin bewegen?
Ich möchte mich im grossen Rat gern einsetzen für starke Regionen, die ein Abwandern der Bevölkerung verhindern – ja sogar zu neuen Arbeitsplätzen führen sollen. Weiter sollen familienunterstützende Strukturen in der Arbeitswelt gefördert werden.

Stark machen möchte ich mich zudem für eine tierfreundliche Jagd u.a. mit der notwendigen Abschaffung bzw. sinnvollen Anpassung der jetzigen Sonderjagd.

Wo sind Ihre Schwerpunkte?
Familienpolitik, ethisch vertretbare Jagd

Haben Sie (politische) Vorbilder?
Nein

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Gleichstellung bedeutet für mich beispielsweise gleiche Voraussetzungen für Mann und Frau bei Anstellungen mit Lohngleichheit und Teilzeitmodellen oder Jahresarbeitszeiten. Fakt ist leider, dass Frauen mit Kinderbetreuungsaufgaben kaum angestellt werden, weil ihnen vorgeworfen wird, ihre Kinder seien (z.B. im Krankheitsfall) wichtiger als die Arbeit. Dies gilt je länger desto mehr auch für Personen, die betagte Familienangehörige betreuen.

Würden Sie es befürworten, dass der Kanton Graubünden generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergreift?
Das wäre sehr sinnvoll; allerdings müsste das gesetzlich für alle Arbeitgeber geregelt werden und nicht nur beim Kanton als Arbeitgeber.

Die Nichtsanktionierung von Teilzeitarbeit kann dazu beitragen, dass familiäre Pflichten zwischen den Geschlechtern weniger einseitig verteilt werden. Wie stehen Sie zu Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen?
Ich befürworte das klarerweise, genauso wie Jahresabreitszeiten die mehr Gestaltungsfreiräume für Betreuende erlauben.

Jährlich findet im Grossrat das Mädchenparlament statt. Mentorinnen für Jungpolitikerinnen oder Teilnehmerinnen an überparteilichen Arbeitsgruppen sind stets willkommen. Inwiefern engagieren Sie sich persönlich ausserhalb des politischen Amtes für frauenrelevante Anliegen?
Tagtäglich in meiner Arbeit als Rechtsanwältin.

Durchschnittlich stirbt alle 20 Tage eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt. Auch in Graubünden hat die Gewalt an Frauen stark zugenommen. Soll sich der Kanton verstärkt an Massnahmen zur Gewaltprävention beteiligen?
Das erachte ich als absolut sinnvoll und notwendig. Allerdings müssten nicht nur Aufklärungsprogramme das Ziel sein, sondern die Massnahmen sollten auch polizeiliche und/oder richterliche Eingriffe ermöglichen, bevor die häusliche Gewalt überhandnimmt.