Hofmann Pia

Pia
Hofmann
Oberstufenlehrperson
1984
Bonaduz
ledig
Rhäzüns
SVP
Vizepräsidentin und Aktuarin SVP Imboden

Haben Sie ein Lebensmotto, wenn ja welches?
If you believe in anything, everything is possible (Wenn du an etwas glaubst ist alles möglich)

In welchem Umfeld bewegen Sie sich:
Als Oberstufenlehrerin habe ich einerseits sehr viel mit Jugendlichen und Leuten aus der Bildung zu tun. Politisch bewege ich mich im Rahmen der SVP.

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:
Ich bin vor einigen Jahren Mitglied der SVP geworden um Verantwortung zu übernehmen. So setze ich mich einerseits im Vorstand der Regionalpartei Imboden ein und versuche anderseits auch ein politisches Amt zu übernehmen.

Mir ist es ein Anliegen, dass meine Region auch eine Vertretung der SVP im Grossen Rat hat. Bislang ist dies leider nicht der Fall. Gerade mit der Hamilton AG und der Ems-Chemie AG ist die Region Imboden wirtschaftlich für Graubünden sehr wichtig. Seit immer bin ich mit dieser Region verwurzelt und möchte mich nun politisch im Speziellen für den Kreis Rhäzüns, die Region Imboden und den Kanton Graubünden engagieren. Mit meiner Erfahrung als Oberstufenlehrerin kann ich den Grossen Rat gerade in Bildungsfragen tatkräftig unterstützen.

Was möchten Sie als Grossrätin bzw. Grossratsstellvertreterin bewegen?
Natürlich möchte ich mich als Oberstufenlehrerin gerade in Bildungsfragen einbringen. Wir haben in der Schweiz mit unserem dualen Bildungssystem eine hervorragende Bildungssituation, diese gilt es zu wahren und stetig zu überprüfen. Mit der Einführung integrativer Förderung und des kommenden Lehrplan 21, gab es Veränderungen und wird es Veränderungen geben. Es gilt diese kritisch zu beobachten.

Haben Sie (politische) Vorbilder?
Valérie Favre Accola. Sie ist eine sehr engagierte Bündner Politikerin.

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Gleichstellung heisst für mich, dass die gleichen Voraussetzungen für Mann und Frau geschaffen werden. Keine Bevorzugung, gleicher Lohn. Im Lehrberuf haben wir offiziell den gleichen Lohn, es ist aber schwieriger als Frau eine 100% Stelle zu bekommen. Gerade auf der Primarstufe beispielsweise sind Männer sehr rar und müssen deshalb kaum Bewerbungen schreiben. Bei Pensenkürzungen fängt man meist bei den Frauen an mit der Begründung, dass die Männer auf den 100% Lohn angewiesen sind, um die Familie zu ernähren.

Würden Sie es befürworten, dass der Kanton Graubünden generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergreift?
Ich würde eine Überprüfung der Situation befürworten, denke aber es sollten keine Gesetze oder festgelegte Zahlen vorherrschen, damit beispielsweise mehr Frauen im Parlament sind.

Die Nichtsanktionierung von Teilzeitarbeit kann dazu beitragen, dass familiäre Pflichten zwischen den Geschlechtern weniger einseitig verteilt werden. Wie stehen Sie zu Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen?
Bei uns im Lehrberuf gibt es fast nur Teilzeitpensen, ich bin eine Seltenheit als Frau, die 100% arbeitet. Ich denke in gewissen Führungspositionen wäre ein Teilzeitpensum oder Jobsharing zu befürworten. Ich kann aber auch verstehen, dass dies nicht in allen Arbeitsbranchen und Positionen zu empfehlen ist. Auch im Lehrberuf finde ich es besser, wenn es nicht zu viele Teilzeitpensen hat. So bin ich beispielsweise der Meinung, dass auf der Primarstufe zwei Lehrpersonen pro Klasse genügen sollten und an der Oberstufe eine Klassenlehrperson den grossen Teil der Lektionen abdecken sollte.

Jährlich findet im Grossrat das Mädchenparlament statt. Mentorinnen für Jungpolitikerinnen oder Teilnehmerinnen an überparteilichen Arbeitsgruppen sind stets willkommen. Inwiefern engagieren Sie sich persönlich ausserhalb des politischen Amtes für frauenrelevante Anliegen?
Da ich an der Oberstufe auch Berufswahl unterrichte ist es stets ein Thema die verschiedenen Berufe anzuschauen, Mädchen auch für sogenannte Männerberufe zu begeistern und umgekehrt. Jährlich schicken wir auch Schülerinnen ins Mädchenparlament.

Durchschnittlich stirbt alle 20 Tage eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt. Auch in Graubünden hat die Gewalt an Frauen stark zugenommen. Soll sich der Kanton verstärkt an Massnahmen zur Gewaltprävention beteiligen?
An und für sich denke ist die Gewaltprävention in unserem Kanton gut. Bereits in der Schule thematisieren wir es und laden jeweils auch Personen von diversen Fachstellen ein. Ich sehe das Problem vor allem bei Migranten und Flüchtlingen. Ihnen fehlt einerseits die Aufklärung über die vorhandenen Hilfestellungen und anderseits lassen andere Religionen und Kulturen Gewalt auch zu. Es wird als normal angesehen und über das geltende Schweizer Gesetz gestellt.