Locatelli-Iseppi Paola

Paola
Locatelli-Iseppi
impiegata di commercio con funzione di quadro /
Kaufmännische Angestellte in Kaderfunktion
1972
7746 Le Prese
sposata / verheiratet
2 figli / 2 Kinder
Poschiavo
PDC / CVP
membro / Mitglied

Haben Sie ein Lebensmotto, wenn ja welches?
Ognuno è responsabile delle proprie parole, del proprio comportamento e della propria vita.
Jeder ist für sein eigenes Handeln verantwortlich.

In welchem Umfeld bewegen Sie sich:
Dal 1994 lavoro nell’amministrazione dell’azienda famigliare Iseppi Frutta SA, attualmente a tempo parziale (60-80%). La ditta si occupa della produzione e del commercio di frutta e verdura.
Dal 2008 sono membro del Consiglio Scolastico del Comune di Poschiavo.
Nella vita famigliare: mio marito ed io ci prendiamo cura assieme dei nostri figli. Elisa (16 anni), ha una grave malattia genetica (Sindrome di Rett), che le causa disabilità mentale e fisica. Abitare lontano dai centri di cura e dagli specialisti implica sacrifici e un grande impegno. Abbiamo comunque trovato un equilibrio quotidiano con la suddivisione dei compiti.

Seit 1994 arbeite ich in der Administration des Familienbetriebes der Iseppi Frutta SA, zurzeit in einem Teilzeitpensum (60-80%). Die Firma ist im Bereich der Produktion und der Vermarktung von Früchte und Gemüse tätig.
Seit 2008 bin ich Mitglied des Schulrates der Gemeinde Poschiavo.
Auf privater Ebene: Unsere Tochter Elisa (16) hat eine schwere genetische Krankheit (Rett-Syndrom), welche ihr eine geistige und körperliche Behinderung verursacht. Dies ist eine grosse Aufgabe, die wir bewusst übernommen haben, da wir weit weg von Spezialisten und Pflegezentren wohnen. Dank einer guten Aufgabenverteilung haben wir ein gutes Gleichgewicht (im Alltag) gefunden, um unsere Tochter zu betreuen.

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:
Non ho una carriera politica alle mie spalle, ho deciso di provare questa nuova sfida nel candidarmi quale supplente in Gran Consiglio, perché ritengo importante la partecipazione delle donne. Sono convinta che la donna sia fondamentale, perché è in grado di completare l’uomo portando equilibrio nelle relazioni.

Ich verfüge über wenig politischer Erfahrung. Trotzdem habe ich mich entschieden, diese neue Herausforderung als Grossrats-Stellvertreterin anzunehmen. Ich bin überzeugt, dass die Beteiligung von Frauen in der Politik sehr wichtig ist, weil sie damit einen Gleichgewicht auf alle Ebenen bringen.

Was möchten Sie als Grossrätin bzw. Grossratsstellvertreterin bewegen?
Portare la voce e le esigenze di chi vive in zone periferiche. Provo questa nuova esperienza con serenità.

Sicherlich werde ich die Stimme und die Angelegenheiten deren, die in Randregionen leben, einbringen.

Wo sind Ihre Schwerpunkte?
Scuola, famiglia, sostegno per le regioni periferiche e per le minoranze linguistiche nel Cantone dei Grigioni.

Schule, Familie, Unterstützung der Randregionen und der sprachlichen Minderheiten im Kanton Graubünden.

Haben Sie (politische) Vorbilder?
Tutte le donne che si prendono questo ulteriore impegno.

Alle Frauen, die diese grosse Aufgabe annehmen.

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Riconoscimento, rispetto e accettazione a tutti i livelli del lavoro svolto dalle donne. Serve modificare la visione maschile nei confronti della donna. L’uomo deve riconoscere la donna non come figura inferiore o superiore, ma la deve vedere al suo fianco, alla pari.

La promozione parte dall’educazione dei bambini, significa che la famiglia, la scuola e la società devono essere l’esempio, devono dimostrare, insegnare e riconoscere la parità tra donna e uomo.

Es ist wichtig, dass Frauen die sich politisch engagieren, unterstützt werden. Wenn man gemeinsam an einer Lösung arbeitet, bei welcher beide Geschlechter vertreten sind, erreicht man ganzheitliche Ergebnisse.

Die Förderung dieser Denkweise beginnt schon im Kindesalter: in der Familie, in der Schule und in der Gesellschaft. Durch das Verhalten der Erwachsenen müssen die Kinder die Gleichstellung von Frau und Mann lernen und erkennen.

Würden Sie es befürworten, dass der Kanton Graubünden generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergreift?
Si, al momento mi è difficile immaginare in che misura.

Ja, im Moment fällt es mir schwer, in welcher Form mehr Massnahmen ergreifen werden sollen.

Die Nichtsanktionierung von Teilzeitarbeit kann dazu beitragen, dass familiäre Pflichten zwischen den Geschlechtern weniger einseitig verteilt werden. Wie stehen Sie zu Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen?
Sono favorevole al lavoro a tempo parziale e al lavoro suddiviso, se l’uomo è in grado di accettare la divisione dei compiti sia di quelli professionali che familiari, può funzionare.

Ich bin für Teilzeitarbeit und Jobsharing, es funktioniert aber nur, wenn der Mann die Arbeitsteilung sowohl von beruflichen als auch von familiären Aufgaben bewusst übernehmen kann.

Jährlich findet im Grossrat das Mädchenparlament statt. Mentorinnen für Jungpolitikerinnen oder Teilnehmerinnen an überparteilichen Arbeitsgruppen sind stets willkommen. Inwiefern engagieren Sie sich persönlich ausserhalb des politischen Amtes für frauenrelevante Anliegen?
Trovo giusto incentivare le ragazze alla politica, io personalemente difendo il grande lavoro fatto da ogni donna.

Ich finde es richtig und wichtig, Mädchen zur Politik zu ermutigen. Persönlich verteidige ich, die grossartige Arbeit, die jede Frau leistet.

Durchschnittlich stirbt alle 20 Tage eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt. Auch in Graubünden hat die Gewalt an Frauen stark zugenommen. Soll sich der Kanton verstärkt an Massnahmen zur Gewaltprävention beteiligen?
Ogni donna che subisce violenza dovrebbe trovare il coraggio di denunciare l’abuso. Oggigiorno però troppe donne sopportano silenziosamente il dolore forse anche per amore della famiglia e dei figli. Sicuramente il Cantone ha la possibilità di incentivare le misure di prevenzione, come pure l’aiuto alle vittime.

Jede Frau sollte den Mut finden, die Gewalt anzuzeigen. Heute jedoch ertragen zu viele Frauen den Schmerz stillschweigend, aus Liebe zu Familie und Kindern. Sicherlich hat der Kanton die Möglichkeit, präventive Massnahmen anzuregen und die Opfern Hilfe zu verstärken.