Bürgi-Büchel Jeanette

Jeanette
Bürgi-Büchel
Familienfrau, Software-Projektleiterin
1971
Zizers
verheiratet
Fünf Dörfer
CVP
Kandidatin als Grossrats-Stellvertreterin

Haben Sie ein Lebensmotto, wenn ja welches?
Habe die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die du nicht ändern kannst. Habe den Mut, Dinge zu ändern, die du ändern kannst. Und habe die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden!

In welchem Umfeld bewegen Sie sich:
In erster Linie bin ich Familienfrau und Mutter von zwei Mädchen. Am KV Chur unterrichte ich in Teilzeit Mathematik. Neben der Politik engagiere ich mich im Kath. Kirchenrat in Zizers und als Konsultativrätin der RhB.

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:
- 2. Grossrats-Stellvertreterin des Kreises Fünf Dörfer (2010 – 2014)

- Präsidentin CVP Frauen Graubünden

- Mitglied Parteileitung CVP Graubünden

- Vorstand CVP Frauen Schweiz

Politik geht uns alle an! Sei es nun in der Gemeinde, im Kanton und in der Schweiz. Als Stimmbürgerin oder Stimmbürger können wir in der Politik mitreden und müssen – ob wir wollen oder nicht - mit ihr und ihren Auswirkungen leben.

Darum habe ich mich entschlossen, die Politik so aktiv wie möglich mitzugestalten.

Was möchten Sie als Grossrätin bzw. Grossratsstellvertreterin bewegen?
Als Grossrats-Stellvertreterin möchte ich vermehrt die Sichtweise der Frauen einbringen. Ich würde mich im Bildungs- und Familienwesen engagieren.

Wo sind Ihre Schwerpunkte?
Am Herzen liegen mir unter anderem Familienpolitik und die Optimierung des Bildungssystems.

Haben Sie (politische) Vorbilder?
Keine konkreten. Eindruck machen mir allerdings Frauen in der Politik, welche hin stehen und ihre Meinung vertreten. Auch wenn diese vielleicht unpopulär ist.

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit! Zudem muss ein Umdenken in der Gesellschaft stattfinden.

Wir brauchen engagierte Personen, welche immer wieder auf die Thematik aufmerksam machen.

Würden Sie es befürworten, dass der Kanton Graubünden generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergreift?
In der Bundesverfassung ist die Gleichstellung verankert. Fakt ist, dass sie nicht Realität ist – sprich nicht gelebt wird. So sind natürlich auch die kantonalen Behörden gefragt. Sollte dies nicht zum Ziel führen, so müssten meines Erachtens auf Bundesebene Massnahmen getroffen werden, welche diese Ungerechtigkeit beseitigen.

Die Nichtsanktionierung von Teilzeitarbeit kann dazu beitragen, dass familiäre Pflichten zwischen den Geschlechtern weniger einseitig verteilt werden. Wie stehen Sie zu Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen?
Grundsätzlich stehe ich Jobsharing und Teilzeitpensen positiv gegenüber. In Führungspositionen dürfte die Umsetzung eher schwierig sein, ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen.

Jährlich findet im Grossrat das Mädchenparlament statt. Mentorinnen für Jungpolitikerinnen oder Teilnehmerinnen an überparteilichen Arbeitsgruppen sind stets willkommen. Inwiefern engagieren Sie sich persönlich ausserhalb des politischen Amtes für frauenrelevante Anliegen?
Das Mädchenparlament finde ich eine super Sache! Während des 1. Bündner Mädchenparlaments vom 08. November 2012 wurde die Petition „Bündner Generalabonnement (BüGA) für alle Jugendlichen zur Hälfte gratis!“ zuhanden des Grossen Rates verabschiedet. Um dieser Petition mehr Gewicht zu verleihen, habe ich als Grossrats-Stellvertreterin 2013 einen Auftrag lanciert, der die Regierung zu Abklärungen in dieser Sache beauftragt hätte. Leider wurde er vom Grossen Rat nicht überwiesen.

Ausserhalb des politischen Amtes versuche ich in der Erziehung meiner Töchter sowie im Unterricht stereotype Rollenbilder zu meiden. Ich finde zwischendurch muss man die Rollen mal umkehren um auf die Problematik aufmerksam zu machen. So kann in einer Matheaufgabe schon einmal vorkommen, dass der Sohn einkaufen geht und die Tochter das Töfli frisiert.

Durchschnittlich stirbt alle 20 Tage eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt. Auch in Graubünden hat die Gewalt an Frauen stark zugenommen. Soll sich der Kanton verstärkt an Massnahmen zur Gewaltprävention beteiligen?
Wenn sich ein solcher Trend zur Gewalt hin abzeichnet, ungeachtet ob es nun Frauen im Speziellen oder eine Menschengruppe im Allgemeinen betrifft, sind die Behörden auf allen Ebenen gefordert, also auch der Kanton. Gewalt an Menschen ist per se nicht akzeptabel, also auch nicht gegen Frauen.