Preisig Franziska

Franziska
Preisig
Freischaffende Juristin, Dozentin und Projektleiterin Engadin Arena
1973
Samedan
Festes Konkubinat, 4 gemeinsame Kinder
Oberengadin
SP Oberengadin/Bergell
Co-Präsidentin

Haben Sie ein Lebensmotto, wenn ja welches?
Ehrlich und offen gegenüber allen Mitmenschen sein.

In welchem Umfeld bewegen Sie sich:
Einerseits im sozialen und juristischen, andererseits im Ausbildungs- und Tourismusbereich.

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:
Durch die Übernahme der juristischen Beratung der damaligen Zweitwohnungsinitiative im Oberengadin rutschte ich automatisch in die Politik hinein. Daraus und hinsichtlich der Kreisratswahlen im Jahr 2008 entstand die Glista Libra. Ich wurde deren Präsidentin und bin es bis heute. Ich war bis zur Auflösung des Kreises Ende 2017 Kreisrätin und Mitglied der GPK.

Meine Motivation in der Politik mitzumachen ist, mein Umfeld mitzugestalten, mein juristisches Wissen einzubringen sowie Leute für die Politik motivieren und aufklären zu können.

Was möchten Sie als Grossrätin bzw. Grossratsstellvertreterin bewegen?
Im Grossen sicherlich die Wahrung unserer Grundrechte, wie Chancengleichheit, Rechtsgleichheit, Medien- und Kulturfreiheit etc. und im Kleinen bei jedem Dossier genau auf diese Dinge sowie auf unsere Umwelt acht zu geben; weitere Anliegen sind Transparenz schaffen und das Öffentlichkeitsprinzip auf allen Ebenen einzuführen.

Wo sind Ihre Schwerpunkte?
Bildung, Umwelt und Raumplanung, Kultur, Sport und Gesundheit.

Haben Sie (politische) Vorbilder?
Nein.

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Gleichstellung hat für mich auch viel mit Chancengleichheit zu tun, unabhängig vom Geschlecht, Alter, Herkunft etc.

Es braucht Aufklärung, Chancengleichheit vorleben und wo dies nicht zu einer Selbstverständlichkeit wird, schliesslich rechtliche Regelungen einführen.

Würden Sie es befürworten, dass der Kanton Graubünden generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergreift?
Oftmals führt ein Zwang zu einer schlechten Lösung, weshalb ich Massnahmen sehr begrüsse, aber nicht solche, die zwingend sind, sondern nur welche, die anders erfolgreich zur Gleichstellung führen.

Die Nichtsanktionierung von Teilzeitarbeit kann dazu beitragen, dass familiäre Pflichten zwischen den Geschlechtern weniger einseitig verteilt werden. Wie stehen Sie zu Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen?
Sehr offen. Ich lebe dieses Modell seit meiner Erwerbstätigkeit selber und mache als 4-fache Mutter nur positive Erfahrungen damit.

Jährlich findet im Grossrat das Mädchenparlament statt. Mentorinnen für Jungpolitikerinnen oder Teilnehmerinnen an überparteilichen Arbeitsgruppen sind stets willkommen. Inwiefern engagieren Sie sich persönlich ausserhalb des politischen Amtes für frauenrelevante Anliegen?
In meinem juristischen Alltag vertrete ich sehr häufig Frauen oder auch anders benachteiligte Personen und kämpfe für deren Rechte resp. kümmere mich darum, die Nachteile ausgleichen oder zumindest minimieren zu können.

Durchschnittlich stirbt alle 20 Tage eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt. Auch in Graubünden hat die Gewalt an Frauen stark zugenommen. Soll sich der Kanton verstärkt an Massnahmen zur Gewaltprävention beteiligen?
Ja, insbesondere sollen die Mädchen bereits in den Schulen i.S. Gewalt aufgeklärt werden.