Walser-Hemmi Francine

Francine
Walser
Primarlehrerin und Schulleiterin
1984
Churwalden
verheiratet, ein Kind
Churwalden
CVP
Kandidatur Grossratsstellvertreterin


Haben Sie ein Lebensmotto, wenn ja welches?
Für jede Situation gibt es ein passendes Motto. Wertschätzender Umgang, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit, Selbstverantwortung und Verständnis sind nur einige für mich wichtige Schlagwörter. Müsste ich mich nun für eines der vielen passenden Motti entscheiden, so wäre das für den Moment passendste wohl: «Denke anders, urteile nicht».

In welchem Umfeld bewegen Sie sich:
?

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:
Mit der Kandidatur zur GrossratsSTV mache ich meine ersten politischen Schritte. Ich möchte unser Zusammenleben mitgestalten und dies ist nun eine weitere Form davon.

Was möchten Sie als Grossrätin bzw. Grossratsstellvertreterin bewegen?
Ich bin im Kreis Churwalden aufgewachsen und habe während meiner Ausbildungen in verschiedenen Sektoren der Kinderbetreuung und im Tourismus im Tal gearbeitet. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass unsere Region auch ausserhalb der Saison belebt und jung bleibt, die Anliegen von Familien ernst genommen werden und die Region eine gute Schule bieten kann.

Wo sind Ihre Schwerpunkte?
Bildung und Familie

Haben Sie (politische) Vorbilder?
Es gibt viele faszinierende, charismatische Persönlichkeiten, welche mich beeindrucken und von denen man Vieles lernen kann. Jedoch muss jeder meiner Meinung nach seinen eigenen Weg finden. Vorbilder sind Menschen, welche beeindrucken, unabhängig, ob sie politisch engagiert sind oder nicht. Die besten Ideen kommen oft von Menschen aus ganz anderen Feldern. Daher lohnt es sich, immer wieder über den eigenen Tellerrand zu blicken.

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Gleichstellung bedeutet für mich, der am besten geeigneten Person die Position zu geben, unabhängig ihres Geschlechts, ihrer Sexualität, Religionszugehörigkeit, Aussehens, usw.

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.

Würden Sie es befürworten, dass der Kanton Graubünden generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergreift?
Das hängt für mich von den Massnahmen ab, da es auch nicht zu einer Diskriminierung oder Übervorteilung einzelner kommen darf. Grundsätzlich befürworte ich dies aber.

Die Nichtsanktionierung von Teilzeitarbeit kann dazu beitragen, dass familiäre Pflichten zwischen den Geschlechtern weniger einseitig verteilt werden. Wie stehen Sie zu Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen?
Ich selber arbeite im Teilzeitpensum und in einer Führungsposition. Das grosse Vertrauen und die Flexibilität meiner Arbeitgeber ermöglichten dies ohne Probleme. Mir ist bewusst, dass dies ein grosser Glücksfall für mich und nicht selbstverständlich ist. Leider!

Es braucht mehr Mut der Arbeitgeber, kreative Lösungen zu finden.

Jährlich findet im Grossrat das Mädchenparlament statt. Mentorinnen für Jungpolitikerinnen oder Teilnehmerinnen an überparteilichen Arbeitsgruppen sind stets willkommen. Inwiefern engagieren Sie sich persönlich ausserhalb des politischen Amtes für frauenrelevante Anliegen?
Durch meine Ausbildung bin ich mir der spezifischen Rollenbilder in vielen Büchern bewusst und achte beispielsweise auf eine Ausgewogenheit der «Heldinnen und Helden» in Geschichten. Ich lege Wert darauf, den Kindern Selbstverantwortung und ein starkes Selbstbild mitzugeben.

Die Anliegen der Jungen dürfen aber auch nicht vergessen gehen. Seit zehn Jahren plane ich meinen Unterricht nach dem Prinzip der bewegten Schule. Die Kinder sitzen nicht den ganzen Morgen an ihren Tischen, sondern lernen gewisse Dinge in Bewegung, haben bewegte Pausen oder Arbeiten in Gruppen. Dies fördert die Konzentrationsfähigkeit aller und es wird sehr zielgerichtet gearbeitet. Dies kommt allen zu Gute, egal ob Mädchen oder Junge.

Durchschnittlich stirbt alle 20 Tage eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt. Auch in Graubünden hat die Gewalt an Frauen stark zugenommen. Soll sich der Kanton verstärkt an Massnahmen zur Gewaltprävention beteiligen?
Ja! Prävention statt zu späte Intervention.