Zanetti Aita


Aita

Zanetti

Kauffrau

1970

Sent

verheiratet

Suot Tasna

Die Mitte Graubünden

Grossrätin (seit August 2021 Standespräsidentin)

Haben Sie ein Lebensmotto, wenn ja welches?
Ich bin für mein Handeln verantwortlich – auch für mein Nicht-Handeln -

In welchem Umfeld bewegen Sie sich:
Ich bin Mutter von vier Kindern und bewirtschafte zusammen mit meinem Mann einen landwirtschaftlichen Bio-Betrieb. Ich engagiere mich als Präsidentin der «Società d`Ütil public Sent» für eine gemeinnützige Organisation im Dorf. Als Gemeindevizepräsidentin von Scuol bin ich für das Departement Energie/Immobilien/Gesundheit verantwortlich. In dieser Funktion leite ich auch die Energiekommission der Gemeinde sowie den Leitungsausschuss für ein Elektrizitätswerk in Guarda, bin Verwaltungsrätin der Ouvra electrica Tasnan und im Vorstand der Corporaziun Energia Engiadina. Zudem darf ich die Parkgemeinden in der Eidg. Nationalparkkommission vertreten und bin Vizepräsidentin des Gesundheitszentrums Unterengadin. Als Verwaltungsrätin des Bogn Engiadina habe ich auch einen Einblick in eine wichtige touristische Unternehmung der Region. Seit Juni 2021 bin ich Co-Präsidentin der Mitte Graubünden.  Mit einem kleinem Pensum leite ich Cinevnà, ein Filmatelier für Jugendliche.

Als erste Grossrätin des Kreises Suot Tasna darf ich seit 2018 Teil des Grossen Rates sein, derzeit bin ich Standespräsidentin.

Zudem bin ich Stiftungsrätin der Pro Senectute Graubünden.

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:
«Da cumünanza» - gemeinsam stark: die kulturelle, wirtschaftliche und geographische Vielfalt der Dörfer und Talschaften macht Graubünden zu einem einzigartigen Kanton. Damit unsere Kinder eine Zukunft in der Region haben, setze ich mit für eine lösungsorientierte Politik unter Einbezug aller Interessensgruppen ein.

Was möchten Sie als Grossrätin bzw. Grossratsstellvertreterin bewegen?
Ich lebe im Unterengadin, einem wunderschönen Tal. Damit dieses Tal wunderschön bleibt, müssen die Menschen auch dort eine Zukunft haben. Da cumünanza – gemeinsam etwas bewegen.

Wo sind Ihre Schwerpunkte?
Als Mutter und Bäuerin liegen mir die Bildung und die Landwirtschaft sehr nahe. Als Bewohnerin einer peripheren Region brauche ich nebst einer adäquaten Gesundheitsversorgung wirtschaftliche Voraussetzungen, damit unsere Jugend eine Zukunft im Tal hat.

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Gleichstellung ist nicht Gleichschaltung – Gleichstellung bedeutet für mich auch Chancengleichheit – nicht nur zwischen Mann und Frau, sondern auch zwischen Zentrum und Peripherie. Bildung ist für mich ein Schlüssel für die Erreichung dieser Ziele.

Würden Sie es befürworten, dass der Kanton Graubünden generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergreift?
«Kanton und Gemeinden fördern das Wohlergehen und die soziale Sicherheit der Bevölkerung, der Familie und der einzelnen Person. Sie setzen sich für Chancengleichheit für alle ein, insbesondere für die Gleichstellung von Frau und Mann.» Diesem Verfassungsauftrag ist Rechnung zu tragen.

Die Nichtsanktionierung von Teilzeitarbeit kann dazu beitragen, dass familiäre Pflichten zwischen den Geschlechtern weniger einseitig verteilt werden. Wie stehen Sie zu Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen?
Solche oder ähnliche Arbeitsmodelle sollen von allen Beteiligten gemeinsam ausgearbeitet werden. Gerade die Digitalisierung sollte als Chance genutzt werden, um eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten und -orte zu ermöglichen.

Jährlich findet im Grossrat das Mädchenparlament statt. Mentorinnen für Jungpolitikerinnen oder Teilnehmerinnen an überparteilichen Arbeitsgruppen sind stets willkommen. Inwiefern engagieren Sie sich persönlich ausserhalb des politischen Amtes für frauenrelevante Anliegen?
Als ehemalige Präsidentin der Regionalgruppe der Pro Juventute im Unterengadin engagiere ich mich für die Kinder und Jugendlichen und somit auch für die Mädchen in der Region. Während des letzten Mädchenparlaments habe ich als Standespräsidentin die Debatte im Rat geleitet, die Vorbereitungsarbeiten zusammen mit der Stabstelle für Chancengleichheit des Kantons war für mich eine wertvolle Erfahrung.